Kurzfassung

Bau eines Radioteleskops

Susanne Schell, Michael Hutzler, Detlev Köpp

Ein Mitschüler von uns hat einen Vater der am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn beschäftigt ist. Da dieser uns einen 1,75 m Parabol-Reflektor mit Dipol, einen Empfänger und einen Schreiber zur Meßwertregistrierung zur Verfügung stellen konnte, beschlossen wir den Bau eines kleinen Radioteleskops. Wegen dessen vergleichsweise geringer Empfindlichkeit haben wir uns vorerst nur die Beobachtung der Sonne (auf 2,86 GHz) zur Aufgabe gemacht.

Als erstes haben wir uns mit Himmelsmechanik befaßt und lernten so, daß eine parallaktische Lagerung für den Parabolspiegel am günstigsten ist. Hierbei liegt eine Achse (Stundenachse) parallel zur Erdachse (Neigung der Stundenachse gegenüber der Horizontebene in Bad Münstereifel ca. 50,50). Die andere Achse (Deklinationsachse) steht senkrecht dazu. An ihr ist der Parabolreflektor und das Gegengewicht befestigt. Mit einem langsam laufenden Motor kann so die Erddrehung ausgeglichen werden. Danach beschäftigten wir uns mit der Planung zum Bau einer parallaktischen Lagerung, wobei wir trotz intensivster Suche nach einem passenden Motor zuerst nicht fündig wurden. Erst als wir vom Radioteleskop Stockert dann einen alten Motor, ein völlig eingerostetes Getriebe und Teile einer alten parallaktischen Lagerung bekamen, ging es wieder weiter, obwohl der Transport dieser sehr schweren Teile ein großes Problem darstellte. Dann folgte die Wiedergangbarmachung des Getriebes (Überbrückung einer defekten Kupplung, Befreiung der Kugellager von Rost und die Inauftraggabe der Fertigung zweier neuer Zahnräder. Später wurde dann der Flansch zum Anpassen des Spiegels an die Aufhängung geplant und in Auftrag gegeben und durch zusätzliches Schweißen von uns noch stabilisiert. Um ein Anstoßen des Parabolreflektors am Erdboden zu verhindern, wurden an eine alte LKW-Felge noch U-Profile angeschweißt, so daß die LKW-Felge unter die Aufhängung geschraubt werden konnte. Bodybuilding-Gewichte samt Hantelstange bauten wir zu einem Gegengewicht für den Parabolreflektor um. Nun wurde das Gewicht des gesamten Radioteleskops ausgerechnet und wir stellten fest, daß das Gewicht mittels eines Ständers verteilt werden mußte. Dieser durfte selbst nicht zu schwer sein, mußte aber die Windlast aushalten. Nach überschlägiger Rechnung sägten wir ihn aus Holz und befestigten ihn unter der Felge. Dann begann die Standortsuche. Nach Absprache mit dem Landeskonservator und einem Statiker wurde das Teleskop dann auf dem Schuldach montiert. (Der große Spiegel mußte mit Seilen und Balken aufs Dach gezogen werden.) Zum Zeitpunkt des Anfertigens dieser Arbeit lagen nur Meßergebnisse vor, die durch Radareinflüsse und Temperaturstrahlung (Mauerwerk) gestört waren, so daß wir hier diesbezüglich noch keine optimalen Ergebnisse nennen können. Auch die Computersteuerung für die Sonnennachführung des Parabolreflektors ist zur Zeit noch in Arbeit.

Radioteleskop
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