Als ich in den letzten beiden Jahren jeweils Ende September/Anfang Oktober mit Lehramtstudenten der Biologie der Goethe Universität Frankfurt an einer Exkursion nach Dorum und Helgoland teilgenommen habe, interessierten mich besonders die Einsiedlerkrebse auf Helgoland. Im Alfred Wegener Institut (AWI) auf Helgoland bin ich dazu im Oktober 2007 der Frage nachgegangen, wie und auf welche Weise Einsiedlerkrebse ihre Gehäuse auswählen. Dazu wurden mir freundlicherweise vom AWI Einsiedlerkrebse und leere Wellhornschneckengehäuse zur Verfügung gestellt, da man im Felswatt nur wenige Einsiedlerkrebse im Erwachsenenalter mit Gehäusen von Wellhornschnecken oder auch nur leere Gehäuse findet.
In der Literatur findet man leider nicht sehr viele Informationen über die Vorgehensweise der Einsiedlerkrebse bei der Auswahl ihrer Gehäuse. Es ist lediglich beschrieben, dass sie dabei sehr sorgsam vorgehen und die Gehäuse ausführlich untersuchen (Eigener 1977, Debelius 2000). Die vorliegende Untersuchung hat also zum Ziel, die Vorgehensweise der Einsiedlerkrebse bei der Auswahl ihrer Gehäuse genauer zu beobachten. Dabei sollte auch die Frage geklärt werden, ob das Vorgehen der Einsiedlerkrebse grundsätzlich gleich ist oder ob es Unterschiede darin gibt.