Die Meerechsen von Galapagos sind in ihrer natürlichen Umgebung bei der Nahrungsaufnahme streng spezialisiert auf die Alge Ulva lactuca, die unter Wasser Algenwiesen auf dem Lavagestein bilden, die von den Echsen bei ihren Tauchgängen abgeweidet werden. Die Meerechsen sind besonders in den El Niño Jahren in ihrem Artbestand bedroht, wenn die Algen bei deutlicher Wassererwärmung absterben. Den Echsen wird dann ihre natürliche Nahrungsgrundlage entzogen. Der Artbestand geht dramatisch zurück, die Tiere verhungern oder sterben durch die Aufnahme anderer toxischer Algen ab. Bei einer dreiwöchigen Forschungsreise auf die Galapagos Inseln konnte in zwei Fütterungsexperimenten auf Isabela und Floreana gezeigt werden, dass die Meerechsen von Isabela durchaus auch an anderer Nahrung interessiert sind und den angebotenen Reis und Früchte fraßen. Diese Beobachtung ist von grundlegender Bedeutung, da viele der endemischen Arten von Galapagos in ihrem Artbestand bedroht sind und in Aufzuchtstationen gezüchtet werden. Aufgrund der Nahrungsspezialisierung der Meerechsen war dies bisher nicht möglich. Sollten die kalten Meeresströmungen aufgrund des Klimawandels ausbleiben oder Verschiebungen unterliegen, hätte man hier einen ersten gesicherten Hinweis auf alternative Nahrungsangebote in entsprechenden Aufzuchtstationen. Auch für Lavaechsen und eine Darwinfinkenart konnte alternative Ernährungsmöglichkeiten nachgewiesen werden.
Grafische Darstellung der Fütterungsergebnisse