Da Bambus ein nachwachsender Rohstoff mit einigen besonderen Eigenschaften ist, welche ihm eine hohe Stabilität verleihen und vor dem Hintergrund des drohenden Klimawandels, möchte ich noch intensiver an meinem Projekt aus dem letzten Jahr forschen.
Bei meinem Jugend forscht Projekt „Wie stabil ist eine Konstruktion aus Bambus und Beton?“ aus dem letzten Jahr sind scheinbar noch einige Fragen offen geblieben, die ich nun versuchen werde zu klären. Zum einen arbeite ich daran, den Elastizitätsmodul bzw. die Biegesteifigkeit der eingesetzten Bambusstäbe mit einfachen und kostengünstigen Maßnahmen entscheidend zu vergrößern und zum anderen sollten die Verbundspannungen, die zwischen den Bambusstäben und dem Beton vorhanden sind, optimiert werden. Mit einer erfolgreichen Umsetzung dieser Punkte könnte die ohnehin schon gute Tragfähigkeit der Bambusbetonmatrix noch gesteigert werden.
Da ich den Zeit- und Materialaufwand minimieren wollte, habe ich nach einer entsprechenden Lösung gesucht, um nicht von allen Versuchsreihen Betonbalken anfertigen zu müssen. Bei meiner aktuellen Arbeit habe ich daher zunächst eine weitere Prüfeinrichtung konstruiert und gebaut, damit man vor der Herstellung von Prüfbalken bereits den Elastizitätsmodul bzw. die Biegesteifigkeit der einzelnen Bewehrungsstäbe auf einfache Art und relativ genau abschätzen bzw. ermitteln kann.
Neben der Verbesserung der Bambusstäbe werde ich ebenfalls versuchen, die Biegezugfestigkeit des Betons mit Hilfe von Zusatzstoffen noch zu optimieren.
Wenn diese Versuche abgeschlossen sind, werde ich bei weiteren Versuchen wieder Betonbalken mit verschiedenen ausgewählten Bewehrungsstäben herstellen und diese einer Lastprobe mit Hilfe einer selbstgebauten Prüfeinrichtung mit Drehdornpresse und einer Radlastwaage unterziehen.
Aufgrund meiner bisherigen Recherchen zu bereits vorgenommenen Versuchen mit Bambus sowie den eigenen Versuchen und Messungen komme ich zu dem Ergebnis, dass sich Bambus zumindest in einigen Bereichen als umweltfreundlicher und auch sehr kostengünstiger Werkstoff zur Herstellung von „Bambusbeton“ eignet, wobei die Materialeigenschaften sicher noch weiter intensiv zu untersuchen sind. Bambus ist ein Naturprodukt und deshalb kann die Streuung der spezifischen Eigenschaften größer sein als bei einem künstlich hergestellten Baustoff.
Stahl lässt sich sicherlich nicht für alle Bauwerke vollständig ersetzen, doch mit einem gezielten Einsatz und unter Vermeidung von neuen Monokulturen könnte Bambus einen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen auf der einen Seite und finanziell realisierbaren Bauten für die ärmere Bevölkerung, insbesondere in den Entwicklungsländern, leisten.
